Mirem Ahmeti
Erstellt am: Juli 12, 2025 Kategorie: Carte blanche Von zoe Keine Kommentare
CARTE BLANCHE MIREM AHMETI |
kein erbarmen zeus…. nicht dein segen der goldregen…. //
so früh am morgen /
dunkel ist’s jetzt geworden /
der mond ist nirgends zu sehen /
die sonne /
auch sie lässt sich nicht blicken /
sie lässt sich zeit //
mein kopf ist so schwer/
meine glieder tun mir weh
ich höre die vögel
doch die musik
sie fehlt
die noten
welche im himmel schweben
sehe ich heute nicht
keine neunte sinfonie
sie wird nicht für mich gespielt
ich höre das wasser
es rauscht und fließt
keine musik
die zu mir spricht
glitzertage
nebeltage
was wird’s heute wohl
glitzert’s oder nebelt’s?
zuflucht gibt’s nicht
wunden
werden mich heut
so auch morgen plagen
dann tut alles weh
am ende des tages
glitzert’s oder nebelt’s?
heute werde ich mit dir gehen
gibt mir der himmel zu verstehen
es schimmert und glitzert
alles aus gold
nicht nur zwei seiten die münze
drehe sie
kopf oder zahl ist zu sehen
roll sie über deine finger
und es entstehen bilder
wirf sie zu mir hin
in den himmel
und sie schimmert
sie tanzt mit dir
sie dreht und dreht und dreht sich
es schwindelt dir nicht
das ist deine musik
fühle sie
im hochsommer
früh morgens
die wunden
sie tun nicht mehr weh
sie sind eingebunden
in seide aus flieder
immer wieder
glitzert’s oder nebelt’s?
wirf eine münze in den himmel
und sie glitzert und schimmert
auch in tagen wie diesen
wenn’s dunkelt
ganz früh morgens
und nebelt der himmel
du fühlst keinen dunst
der dir die kehle zuschnürt
du bekommst luft
auf dieser kugel
genannt der atlas
auf deinen schultern
der alles zusammenhält
und auf dem
heute
morgens früh
der goldregen fällt
Carte blanche 2025/7 | © 2025 bei Mirem Ahmeti aus naters |
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–
mütter, nehmt euch in acht…. der vater wacht….
gas
die haare zu teppich verflochten
menschen eingeschlossen
rauch weht
süsslicher duft
liegt in der luft
die menschen atmen sie ein
kannibale muss man sein
nur so erträgt
und
erklärt das sein
diese perversion
er leugnet
es entsteht eine illusion
traurige geschichte
unzählige gerichte
haben geschworen
sowas wird sich nicht wiederholen
desillusion
menschen brennen
nur die täter
einst opfer
heute opfer
zugleich täter
kinder
werden geboren
rein
und offen
für die welt
helden
sie fallen zu boden
gebrochen
der boden entzogen
märtyrer werden geboren
täter
opfer
täter
opfer
täter
opfer
kinder brennen
frauen schreien
mütter weinen
damit muss man rechnen
wird deklariert
wir sind auf sicherem boden
sicherheit
und frieden werden propagiert
überall
auf diesem planeten
genannt auch
MUTTER ERDE
kinder brennen
frauen schreien
und mütter weinen
während der menschenrat diskutiert
die sprache der religionen
visionen
was für eine perversion
–
nicht von dieser welt, die sicht, die mir gefällt
stille
friedlich
sogar die sterne im himmel
funkeln und spenden licht
der herde dieser erde
ohne sich gedanken zu machen
was der tag
ans tageslicht bringt
sie funkeln einfach
friedlich und genüsslich
die stille wirft ein schalldichtes tuch
über die erde dieser herde
und überweltigt ist dieser fluch
der lärm
der krach
maschinen und drohnen
kugelhagel und bomben
die fetzen
was auch immer
sind diese
das tuch hält sie inne
wir sehen nicht rot
wir sehen keinen tod
friedlich schlafen schafe
genüsslich bestaunen
die wachsamen die funken
welche funkeln
am ort
wo tod und rot
nicht sind vor ort
wo rot und tod
sind vor ort
wo fetzen im himmel
sogar im mai und bei tageslicht schimmern
wo bomben platzen
und kugelhagel hirne zerplatzen
wo frauen bluten
zwischen lenden
weil soldat sie belehrt
dieser krieg
wird deinen mann
deinen vater
und deine kinder
für immer
und bis zum tode
blenden
und sie werden
hass
trauer
leid
und wut
in sich ballen
dieser ball
wird ihr treuer begleiter
und du wirst
bei jedem aufprall
daran erinnert
wer dich des besseren belehrt hat
es wird
dein bodenloser fall
stille
genüsslich und besinnlich
komm ich zurück
und bestaun den sternenhimmel
die funken
sie funkeln
sie reden miteinander
ich
als betrachterin
ich
als zuhörerin
ich lass mich entführen
denn dort oben
dort
von oben
sind
die fetzen
die schimmern
das rot
das leuchtet
die bomben
die frohlocken
ein farbenspiel
ein augenschmaus
und hier unten
der anblick hier unten
ein graus
darum die flucht
kein mensch
will fetzen
rot
und bomben sehen
man will doch dem entgehen
ist doch nicht so schwer zu verstehen?
–
unter meiner haut…
merkt euch liebe männer:
ich war es
mit dem ihr es getrieben habt
ich bin einer der hexen
ihr habt mich am scheiterhaufen verbrannt
ich hab geschrien
zu boden geknient
ich hab euch angefleht
lasst mich leben
ich hab euch nur meine ideen gegeben
ich war nur ein sprachrohr eurer visionen
ich war nur ein abbild eurer phantasie
ich war nur ein genie
dafür wollt ihr mich jetzt bestrafen?
mit meinem leben?
obwohl ich euch so viel hab gegeben?
eins sei euch gesagt:
es wird die zeit kommen
auch das patriarchat wird niederbrennen
nicht am scheiterhaufen
nein
nein
denn frauen fügen keine schmerzen zu
frauen lieben
und zeigen auf
was es heisst zu leiden
und zu lieben
keine gnade
keine absolution
kein versprechen
keine rache
kein erbarmen
ich sehe eine feder im himmel
die hand einer frau
der geist einer frau
der verstand einer frau
das herz einer frau
die seele einer frau
unter einer haut
sie wird niederschreiben und aufzeigen
was es heisst unter meiner haut…
–
wahrheitsgetreu lüge ich…. und erzähl über mich
sag mir deine wahrheit
warum betäubst du dich?
der rausch
ist der rausch
wirklich das ziel
oder nur ventil?
taub
die haut
taub
das herz
du fühlst keinen schmerz
taub die seele
du hörst sie nicht schreien
sie zerreisst deine kehle
tausende nadelstiche
so fühlst es sich an
der schmerz
die stiche
nur eine berührung
lassen sich sanft nieder
auf deine glieder
und du hörst lieder
keinen schrei
Munch
ist tot
und du bist blind
für kurze zeit
sag mir deine wahrheit
warum täuschst du mich?
oder etwa dich?
ist es die vision
von der wir alle
genährt wurden
und trotzdem hungern?
abbild gottes
und trotzdem sündhaft
schmutzig
keine absolution
ist es diese illusion?
dann wasch dich rein
indem du einfach bist
so wie du bist
eine kreation
der mutter erde
und kein abbild der herde
du kannst
einfach sein
die desillusion
sag mir deine wahrheit
nach was suchst du?
ist es die suche
nach der wahrheit?
dann
steck dein kopf
aus dem schwarzen loch heraus
und fang bei dir an
selektioniere
die guten
ins töpfchen
die schlechten
ins körpchen
nun leere den korb
und fülle den kopf
das ist meine wahrheit
jedem das seine
meine sicht
wenn ich zurückblick
ich war taub
und
später hellhörig
hörte ich zu
wandte ich mich
aus der anderen sicht
betäubten zu
also
mach dich an die arbeit
denn märchen
schreiben sich nicht
von alleine
–
wellen tragen dich fort…. lass mich rein, zu deinem ort
was ich vom ozean
gelernt habe
wellen tragen dich
wenn du dich
lässt treiben
wellen steigen
wenn du dich aufbraust
denn der mond schreit
wellen sinken
wenn du dich fallen lässt
denn der mond schweigt
was weiss du schon
von meiner gelassenheit?
was weisst du schon
von meinem schrei?
was weiss du schon
von meinem schweigen?
du siehst meine tränen
falls ich sie nicht versteck
diese laden dich ein
komm herein
bleib eine weile
verweile
nur so
eine kleine weile
und wir können reden
ich kann dir von meinem ozean erzählen
tausende tropfen
sind darin geflossen
mal aus leid
mal aus schmerz
mal aus pein
und vieles mehr
ein meer
tränen
sind darin geflossen
tausende
aus glück
aus liebe
aus freud
lass mich herein
wenn du dich treiben lässt
gesellschaft schadet nicht
du bist im reinen
und wir können lieder singen
wie die wahle
welche
die polarlichter finden
lass mich herein
falls du dich aufbraust
ich kann wellen reiten
bis du ruhig wirst
und dann
lassen wir uns treiben
richtung polarlichter
denn wir suchen ebenbilder
lass mich herein
wenn du dich fallen lässt
wellen tragen
jeden fels
m.a.
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