Prosodie

Die Prosodie ist ein wesentlicher Faktor in der Metrik, der Lehre vom Metrum. Der sprachliche Singsang eines Vortrags oder einer Äusserung kann dabei aufgrund verschiedener Kriterien bemessen und qualifiziert werden. Was Schulkinder beim ersten Lesen lernen – am Ende eines Satzes fällt der Ton; steht am Ende des Satzes jedoch ein Fragezeichen, steigt er –, ist der Stoff des Dichtertraums. Der Dichter wiegt in seiner Sprache die Laute auf und ab, akzentuiert den Sprachfluss durch ungewohnte Wortstellungen, zerbricht Wörter, um ihre Aussage hervorzuheben, setzt ‹schwere› Wörter an Senkungen innerhalb eines Versmasses oder verfremdet ganz allgemein die sprachliche Gestalt einer Aussage. In der Schrift kann er dies mittels Zäsuren und Zeilenfällen betonen, im Vortrag kann er als Gestaltungsmittel auch noch Tonhöhe, Lautstärke und Tempo einsetzen. – Aber versuchen Sie es selbst einmal! Wie viele Varianten der lautlichen (gesanglichen) Gestaltung enthält der Satz ‹Ich kam nicht um des Siegens um des Singens willen kam ich›?  OF

Zurück zur Glossarübersicht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, um Funktionen für soziale Medien bereitzustellen und um unseren Datenverkehr zu analysieren. Wir teilen auch Informationen über Ihre Nutzung unserer Website mit unseren Partnern für soziale Medien, Werbung und Analysen. View more
Annehmen