Vagantenstrophe
Erstellt am: Mai 12, 2014 Kategorie: V Von zoe Keine Kommentare
Aus der Volkslieddichtung stammend, entwickelte sich die vierhebige (s. Metrum) und -versige Vagantenstrophe. Diese Gedichtform, eng beschattet von der ebenfalls sehr häufigen Chevy-Chase-Strophe, erfreut sich in der naiven, aber auch hohen Lyrik grosser Beliebtheit. Als Grund dafür könnte man ihre Komplexitäts-Aversion nennen (einfacher Kreuzreim), aber auch ihre Zweiteilung in zwei Verspaare. Als Anflug von Raffinesse muss jedoch die Tatsache verstanden werden, dass die Verse 2 und 4 der Vagantenstrophe wandernde Mutanten der Verse 1 und 2 sind, nur dreihebig und – mit weiblichem Endreim. OF
Als Beispiel soll hier Brecht angeführt werden (Dreigroschenoper, Der Kanonensong):
George war darunter und John war dabei
Und Tom ist Sergeant geworden.
Und die Armee, sie zeigt, wer sie sei
Und marschiert hinauf in den Norden.
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