Metrum (Versfuss)

Jede Silbe hat nicht nur einen Klang, sondern auch ein Gewicht, eine unterschiedlich ausgeprägte Schwere. Konnte man im Lateinischen noch von ‹langen› und ‹kurzen› Lauten sprechen, benötigte das Deutsche einen anderen metrologischen Zugang. Diesen hat Opitz in seinem ‹Buch von der deutschen Poeterey› 1624 erstmals definiert und grundgelegt. Wenn auch die verschiedenen Silben besonders der vielsilbigen deutschen Wörter nicht immer eindeutig in ihrer Schwere zu bestimmen sind (Rumpfbeuge, Zankapfel, Schlachtross, Übersee oder abnehmen), vereinfachte diese Theorie die Umsetzung antiker Metren oder Versfüsse in der deutschen Lyrik. Dabei erwiesen sich für die deutsche Lyrik besonders geeignet der Daktylus (Frolein, e Liter!), der Jambus (Hinab, hinab!) und der Trochäus (Raten Ratten richtig?).

Zurück zur Glossarübersicht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, um Funktionen für soziale Medien bereitzustellen und um unseren Datenverkehr zu analysieren. Wir teilen auch Informationen über Ihre Nutzung unserer Website mit unseren Partnern für soziale Medien, Werbung und Analysen. View more
Annehmen