Wo ist die Heimaterde Die ich in einem Glas bewahren würde Die Erde meiner Vorfahren Zu Erde geworden? Eine Schaufel Ardennerhumus Eine Schaufel aus flandrischen Feldern Und Grachten
Zerbröckelnder Backstein aus St. Paul Sandelholz – Asche und Nordatlantische Algen mit Sand Ein Brocken aus einem Stadtpark Und ein Stein einer Gletschermoräne Und Körner aus der Afghanischen Wüste
Jacqueline Wolff aus dem Lyrikkalender 2021/12
1
Der Dornbusch brennt Ist es Hoffnung oder Verzweiflung? Das Knistern der brennenden Äste Meine Seele fühlt und brennt noch Gottseidank Obwohl das Leben auf Sparflamme gesetzt worden ist. So vieles möchte ich bewirken die Liebe Sie ist friedlicher geworden.
Jacqueline Wolff aus dem Lyrikkalender 2021/12
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Dieweil sich die Gesellschaft abkühlt, erwärmt sich das Klima.
Kuno Roth aus dem Lyrikkalender 2021/11
1
Manchmal fühle ich mich wie ein Streichholz, das den Traum eines grossen Flächenbrandes träumt und doch nur ein Strohfeuer zustande bringt.
Kuno Roth aus dem Lyrikkalender 2021/11
2 Unlust
Heute keinen Strick zerrissen Die Zeitung überflogen Das Auto kaputt Zu müde für Wellness Arbeit nein Danke Das Wetter kein Thema Das Telefon stumm
Etwas Streichelt mich Ich bin langsam Koche aber gut
Hans Gysi aus dem Lyrikkalender 2021/10
1 Gerüstet
Wenn ich zur Arbeit fahre Zieh ich die Rüstung an Auf jeder Rippe sitzt Ein Stücklein Blech das schützt Und Schulter Kopf und Gurgel Umrahmt der schönste Schmuck Der ist wie eine Haube Von einer seltnen Taube Die gibt mir etwas Druck
Hans Gysi aus dem Lyrikkalender 2021/10
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war keine schlechte idee, den göttern das feuer zu rauben— müde sieht es nie aus und stirbt auch ohne zu altern
Anna Gasenzer aus dem Lyrikkalender 2021/9
1 der eindringling
die ankunft des nachtfalters verrät sein rhythmisches klopfen an die scheibe ist dringliches flattern irritiert vom licht der glühbirne, die er plötzlich ansteuert wie ein torpedo – angesengt, flügelverletzt im zickzackflug zurückgeprallt –wieder und wieder –und weg! verflogen sommersüsse wiesendüfte rings vertrocknete öde
Anna Gasenzer aus dem Lyrikkalender 2021/9
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Unter der Mutlosigkeitsmehrfachbelichtung Das Fallout von Strahl und Stammbaum Ganz gewiss
Über den Feinabstimmungsverfahren Garen die Bedürfnishorizonte nieder
Erntenparallaxen Vor lauter Aufmerksamkeitsdefiziten
Und ein einsamer Feuerengel schiebt Wache Als Unschädlichkeitsprophylaktiker
Oliver Füglister aus dem Lyrikkalender 2021/8
1
Gibt es denn noch Haut? Trage schwer an der Hitze Gleich werd ich platzen
Oliver Füglister aus dem Lyrikkalender 2021/8
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Seine Flamme brennt für ihn nicht;
wie weise er das bemerkt nach zwanzig Jahren.
Peter Rudolf aus dem Lyrikkalender 2021/7
1
Die Sonne feuert, du wähnst: der Mensch – der jedoch brennt gerne an.
Peter Rudolf aus dem Lyrikkalender 2021/7
2 stoffwechsel
verbrennen an unserem begehren oder feuer fangen die welt zu löschen
Artur Gloor aus dem Lyrikkalender 2021/6
1
lechzen lecken lallen zungen in wie vielen flammen ihrem erlöschen entgegen
Artur Gloor aus dem Lyrikkalender 2021/6
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wenn morgen die Welt untergeht pflanz heute noch Feuerlilien
Pia Strub aus dem Lyrikkalender 2021/5
1
schnell zu den Küsten Dornbüsche lodern kein Gott weit und breit in Sicht
Pia Strub aus dem Lyrikkalender 2021/5
2 sowas von cool
ich brenne darauf bin feuer und flamme möchte dafür die hand ins feuer legen
Marianne Mathys aus dem Lyrikkalender 2021/4
1 es brennt
wenn unter den nägeln ein windstoss durch die glut in flammen aufgeht
Marianne Mathys aus dem Lyrikkalender 2021/4
2 Branntwein
Das Kind auf dem Rad Braust freihändig in Den Wendehammer
Verliert die Haftung Durch Baustellensand Schürft böse die Haut
Verliert das Rennen Der Freunde Achtung Gewinnt Alkohol
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